WoW Legion: Wer ist eigentlich Illidan Sturmgrimm?

06.10.2015 13:42

Illidan Sturmgrimm zählt definitiv zu den bekanntesten Charakteren
des Warcraft-Universums und seine Rückkehr war vor jeder Erweiterung auf
der Wunschliste vieler Spieler zu finden. Mit World of Warcraft: Legion wird der berühmteste Dämonenjäger ein
weiteres Mal ins Spielgeschehen eingreifen, weshalb wir einen Blick auf
seine Vergangenheit werfen, um herauszufinden, was ihn zu dem gemacht
hat, der er heute ist.


Illidans Geschichte beginnt und spielt sich zu großen Teilen weit vor den Ereignissen von World of Warcraft ab, vor über 10.000 Jahren während des Krieges der Ahnen. Während dieses Krieges betrog Illidan seinen Bruder Malfurion und wechselte zur dunklen Seite, nur um auch diese Seite zu betrügen und sich in die Scherbenwelt zu flüchten, wo er sein Leben auf den Spitzen des Schwarzen Tempels aushaucht – oder so dachten wir zumindest. 

Illidan wuchs an der Seite seines Zwillingsbruders Malfurion Sturmgrimm und der gemeinsamen Freundin Tyrande Wisperwind auf, Jahrtausende vor der großen Teilung. Im Gegensatz zu seinem Bruder Malfurion besaß Illidan nicht genug Geduld für die „neue“ Kunst des Druidentums, trotz der Bemühungen seines Lehrmeisters, dem Halbgott Cenarius, zeigte sich jedoch magisch begabt. Er besaß von Geburt an goldene Augen, ein Merkmal, das nicht nur äußerst selten bei Nachtelfen zu finden war, es wurde auch als Zeichen für künftige Größe angesehen. Doch Illidan zeigte keinerlei Anzeichen dafür, irgendetwas Außergewöhnliches erreichen zu können. Er hatte auch keine Ahnung, dass seine Augenfarbe in Wirklichkeit ein untrügliches Zeichen für ein starkes druidisches Potenzial war.

Krieg der Ahnen

Der Krieg der Ahnen begann, als Königin Azshara und ihre Hochgeborenen durch ihre rücksichtslose Anwendung der arkanen Energien die Aufmerksamkeit Sargeras, des Anführers der brennenden Legion, auf sich zogen. Sargeras nahm Kontakt mit Azsharas Berater Xavius auf und bot ihm Hilfe an, Hilfe dabei, die Welt von „niederen Rassen“ zu reinigen und nach dem Wunsch seiner Herrin neu zu gestalten. Ein Vorschlag, den Azshara natürlich nur allzu gerne annahm. So wurde die brennende Legion auf die Kaldorei gehetzt. Malfurion Sturmgrimm durchschaute ihren Plan und schloss sich mit anderen Überlebenden zusammen, um Azshara aufzuhalten.

Illidan und Malfurion teilten zwar nicht das Interesse für Druidentum, doch eines hatten die Brüder gemein: Ihre Liebe zu Tyrande. Obwohl Illidan versuchte, sich zum besseren zu ändern, entschied sich Tyrande doch für Malfurion, ein Umstand der Illidan gar nicht gefiel. Er verlies Malfurion, Tyrande und alle, die sich gegen Azshara auflehnten, um ein (Schein-)Bündnis mit der Königin zu schließen. Er bot an, die Dämonenseele zu finden, ein mächtiges Artefakt geschaffen von Neltharion. Sargeras war von der Idee seines neuen Anhängers überzeugt und entschied sich, ihm zu „helfen“. Er brannte Illidans Augen aus seinem Kopf und gab ihm feurigen Ersatz, mit dem er alle Formen der Magie sehen konnte.

Illidans Plan war jedoch nicht, die Nachtelfen zu verraten. Die Dämonenseele war mächtig, mächtig genug, das Portal, durch das die brennene Legion kam, zu schliessen. Würde er das Portal schliessen, könnte er nicht nur sein Volk retten, sondern auch Tyrande beeindrucken. Der Krieg ging zu Ende, jedoch nicht durch Illidans Bemühungen, sondern durch seinen Bruder Malfurion. Die Zerstörung des Portals führte zur großen Teilung, aus der die heutigen Kontinente Kalimdor und das östliche Königreich entstanden. Als der Brunnen der Ewigkeit kurz vor der Zerstörung stand, füllte Illidan sieben Phiolen mit dem Wasser des Brunnens, ein weiterer Versuch, sich selbst, die Nachtelfen und Tyrande zu retten.

Gefangenschaft

Illidan sah sich selbst nie als „böse“, seine Beweggründe machten (in seinen Augen) Sinn. Er wollte einen neuen Brunnen schaffen. Der Grund dafür? Sollte die brennende Legion jemals zurückkehren, würden die Nachtelfen alle verfügbare Magie benötigen, um sie ein weiteres Mal abzuwehren. Illidan machte sich auf zum Berg Hyjal, wo er drei seiner Phiolen in einen kleinen See leerte – aus dem ein neuer Brunnen der Ewigkeit entstand. Damit zog er jedoch die Aufmerksamkeit der Kaldorei auf sich und nachdem er Jarod Schattensang fast getötet hatte, musste er sich seinem Bruder Malfurion und seiner großen Liebe Tyrande stellen, die nach Azsharas Fall die gewählten Anführer der Nachtelfen waren.

Malfurion war ganz und gar nicht glücklich mit den Taten seines Bruders. Seiner Ansicht nach kam die brennende Legion erst durch die übermäßige Nutzung der Magie nach Azeroth – ein neuer Brunnen würde sie nur wieder als Ziel der Legion markieren. Illidan hatte sich jedoch so auf seine Sicht festgefahren, es war unmöglich, ihn von etwas anderem zu überzeugen. Er empfand keinerlei Reue für seine Taten und war überzeugt, der neue Brunnen würde gebraucht werden.

Anstatt jedoch die Hinrichtung seines Bruders anzuordnen, beschloss Malfurion, Illidan in den Grabhügeln gefangen zu nehmen. Maiev Schattensang, Schwester von Jarod Schattensang, bot an, über Illidan zu wachen – ein Angebot, das Malfurion gern annahm. Illidan wurde zu einem lebenslangen Gefängnisaufenthalt verdonnert, eine lange Zeit, bedenkt man die Unsterblichkeit, die die Nachtelfen durch Nozdormu erhielten. Zehntausend Jahre vergingen so, die Kultur der Kaldorei entwickelte sich und wandelte sich, während Illidan seine Strafe absaß.

 

Freiheit

Zehntausend Jahre sind eine lange Zeit, in der man viel zum nachdenken hat, man könnte also meinen, Illidan würde den Leichtsinn und die Rücksichtslosigkeit seiner Taten eingesehen haben, doch der Nachtelf blieb stur. Und nach zehntausend Jahren, als die Legion ein weiteres mal Azeroth bedrohte, wurde Illidan befreit. Nicht von seinem Bruder, nicht von Maiev, sondern von Tyrande. Sie war davon überzeugt, Illidan könnte ein weiteres Mal helfen, die brennende Legion zurückzudrängen, weshalb sie die Wachen umbrachte und Illidan befreite. Malfurion war davon nicht begeistert, er war überzeugt, sein Bruder habe sich nicht verändert und würde ihnen nicht helfen. Illidan machte sich sofort daran, seinen Bruder zu verbessern.

Er reiste in den Teufelswald, um dort gegen die brennende Legion zu kämpfen, doch er traf stattdessen auf Arthas, zum Zeitpunkt ihres Zusammentreffens Champion des Lichkönigs. Da keiner der beiden den Kampf gewinnen konnte, kam es zu einer Waffenruhe, in der Illidan nach den Gründen Arthas‘ Aufhenthalt im Teufelswald fragte. Der ehemalige Erbe von Lordaeron berichtete Illidan von Gul’dans Schädel, einem mächtigen Dämonenartefakt, das die Wälder von innen heraus korrumpierte. Zerstörte er den Schädel, wäre der Teufelswald geheilt, davon war Arthas überzeugt. Illidan traute dem Todesritter nicht, doch machte sich trotzdem auf die Suche nach Gul’dans Schädel, er sah eine Chance sich die Macht des Artefakts anzueignen – und wenn Illidan eine Chance sah, stärker zu werden, nahm er sie dankend an.

Eine Möglichkeit selbst stärker zu werden und die Korruption des Teufelswalds zu stoppen, eine Tat die, wie Illidan dachte, Tyrande beeindrucken könnte. Die Hohepriesterin war jedoch nicht sonderlich beeindruckt, denn Illidan fand den Schädel tatsächlich, doch statt ihn zu zerstören, absorbierte er seine Macht, was nicht ohne Folgen blieb. Die dämonischen Kräfte des Schädels verwandelten Illidan selbst in einen Dämon und obwohl er die Truppen der Legion im Teufelswald vernichtete, wurde er aufgrund seiner Transformation von Malfurion und Tyrande verachtet und verbannt. 

 

Der Dämon in dir

Trotz all seiner Pläne, Tyrande zu helfen und die brennende Legion zu stoppen, wurde Illidan genau das, was er bekämpft hatte. Die Legion wurde besiegt, doch Illidan wurde von Kil’jaeden aufgesucht, einem der stärksten Diener Sargeras. Dieser bot ihm eine letzte Chance, der Legion zu dienen. Arthas, dem Illidan zuvor begegnet war, kämpfte nämlich an Seite des Lichkönigs gegen die Legion, ein Umstand der Kil’jaeden störte und den Illidan beheben sollte. Als dieser nämlich die Mächte von Gul’dan absorbierte, erhielt er auch die Erinnerungen des ehemaligen Hexenmeisters – und in diesen Erinnerungen fand Illidan ein weiteres Artefakt, eine Erinnerung an einen Gegenstand den Gul’dan einst für sich beanspruchen wollte: Das Auge von Sargeras.Um das Auge von Sargeras zu bergen, suchte Illidan die Unterstützung der Naga, die nur darauf warteten, sich an den Nachtelfen zu rächen. Angeführt von Lady Vashj, machten sie sich auf zu den verheerten Inseln und dem Grab von Sargeras. Doch es stellte sich ein weiterer Feind in den Weg. Maiev Schattensang hatte es sich zum Ziel gesetzt, ihre verlorenen Wächter zu rächen und Illidan wieder einzufangen. Sie folgte ihm bis hin zu Sargeras‘ Grab, doch Illidan konnte in die östlichen Königreiche entkommen. Dort begann er einen Zauber, der mit Hilfe des Auges Nordend und den Lichkönig zerstören sollte.

Malfurion, der auf dieses Ereignis aufmerksam wurde, machte sich mit Maiev auf den Weg, Illidan ein Ende zu setzen. Unterwegs verloren sie jedoch Tyrande, die, wie Maiev behauptete, tot war. Maiev wusste von Tyrandes Beteiligung an Illidans Flucht und war mittlerweile fast wahnsinnig in ihrer Verfolgung. Illidan wurde aufgehalten, doch Kael’thas wies die Brüder darauf hin, dass Tyrande noch am Leben war. Illidan, der sich wieder und wieder beweisen wollte, machte sich auf, seine Liebe zu retten und zu Malfurion zurück zu bringen. Dieser war dankbar für die Unterstützung und sicherte ihm freies Geleit – solange er nie wieder eine Bedrohung für die Nachtelfen darstellte. Illidan willigte ein und floh durch ein Portal in die Scherbenwelt. 

Die Scherbenwelt

Illidan hatte gute Gründe, in die Scherbenwelt zu fliegen. Er hatte versagt, er hatte Kil’jaedens Auftrag nicht ausgeführt und musste sich verstecken, dort wo der Betrüger ihn nicht finden würde. Maiev, deren Fixierung auf Illidan immer größer wurde, fand ihn jedoch in der Scherbenwelt und konnte ihn ein zweites Mal gefangen nehmen. Doch die Gefangenschaft hielt nicht lange an, Kael’thas und Lady Vashj kamen zu Illidans Rettung. Kael’thas war auf der Suche nach Heilung für sein Volk, die magiebesessenen Blutelfen, und Schwor Gefolgschaft im Gegenzug für ein Heilmittel. Illidan kämpfte unaufhaltsam, um die Legion von Draenor zu vertreiben, und stieß auf den Schwarzen Tempel. Dort traf er Akama, der sich ihm ebenfalls anschloss, mit dem Ziel die Legion zu vertreiben.

Sie triumphierten über die Dämonen und eroberten den Schwarzen Tempel, doch Kil’jaeden hatte Illidan mittlerweile gefunden. Illidan überzeugte Sargeras Leutnant davon, nur seine Kräfte für einen weiteren Angriff auf den Lichkönig gesammelt zu haben, und Kil’jaeden gab ihm eine letzte Chance, sich zu behaupten. In Nordend wurde Illidan jedoch von Arthas bezwungen und zum Sterben zurückgelassen, während der einstige Prinz von Lordaeron den eisernen Thron bestieg und eins mit dem Lichkönig wurde. Ein weiteres Mal wurde Illidan von Lady Vashj und Kael’thas gerettet und zurück in die Scherbenwelt gebracht.

Dieser hatte nun keine Möglichkeit mehr, sein Versagen vor Kil’jaeden zu rechtfertigen, und machte sich daran, seine Kräfte zu sammeln und einen Weg zu finden, die Legion zu besiegen, sollte Kil’jaeden ein weiteres Mal auftachen. Er hatte Verbündete, die Naga und Kael’thas, Akama und seine Zerschlagenen, doch diese Bündnisse waren sehr fraglich.

Kael’thas wendete sich schließlich gegen ihn und verbündete sich mit der Legion, Akama befreite Maiev, er hatte genug von Illidans Herrschaft über den Schwarzen Tempel und wollte ihn zurück erobern. Schließlich wurde Illidan auf der Spitze des Tempels von Maiev und einigen Abenteurern gestellt und getötet – oder so dachten wir.

Vermächtnis eines Verräters

Illidan versuchte sein ganzes Leben ein Held zu sein, der Held den Tyrande lieben konnte, der Held den die Nachtelfen brauchten. Er schreckte nicht davor zurück, alles zu tun, um seine Macht zu stärken, doch er vergaß immer wieder, das Macht ihren Preis hat. Trotz all seiner Bemühungen wurde Illidan selbst zum Dämon und (gewollt oder nicht) half der brennende Legion, gegen die er sich schließlich ebenfalls wandte. Illidan war nie ein klassischer Bösewicht wie Todesschwinge, der die Welt zerstören wollte, der Lichkönig, der eine Herrschaft der Geißel herbeiführen wollte oder Azshara, die eine Welt nach ihrem Bild erschaffen wollte.

In Legion werden wir uns mit Illidan verbünden, der uns als Anführer der Dämonenjäger unterstützen wird. Ob er die Taten seiner Vergangenheit vergessen machen kann bleibt abzuwarten, doch mit Illidan an unserer Seite muss sich die Legion warm anziehen.

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Redaktion escene.de

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