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Patch-Review: Diablo 3 – Was gibt’s Neues in Sanktuario?
18.09.2014 19:12
Blizzard hat einen weiteren großen Content-Patch für Diablo 3 im Battle.net veröffentlicht. Mit Bestenlisten, ähnlich den Ranglisten aus Diablo 2, Greater Rifts und allgemeinen Klassen-Buffs will der Entwickler-Riese eingetrocknete Monsterjäger wieder hinter dem Ofen hervorlocken. Wir spielten den neuen Patch ausgiebig und sagen euch nun, ob dieser Plan auch geklappt hat.
Alle Klassen auf Level 70. Durchschnittlich gute Ausrüstung. Die Rifts sind auch immer das Gleiche. Genauso oft, wie Diablo 3 sein Suchtpotenzial entfesselt, verschwindet es nach einiger Zeit auch wieder. Natürlich je nachdem, wie lange das Spiel es schafft, den Spieler bei Laune zu halten. Mit dem Add-on Reaper of Souls ging Blizzard schon einen großen Schritt in die richtige Richtung.
Was ist neu durch den Diablo 3 Patch?
Nun, ein knappes halbes Jahr später, steht zwar leider kein neues Add-on in den Starlöchern, jedoch sollen die Spieler mit neuem Content begeistert werden. Ein Season-Modus mit exklusiver Beute, neue Erfolge, große Rifts, legendäre Edelsteine und mächtige Klassenbuffs klingen auf dem Papier verlockend, müssen sich aber erst in einem Langzeit-Test beweisen.
Also eingeloggt und los geht’s. Patch-Download. Klappt. Einloggen ohne Warteschlange? Klappt auch. Der Season-Modus wurde erstmal hinten angestellt. Direkt am Patch-Tag war dieser noch nicht verfügbar, sondern begann erst zwei Tage später. Was den Spielern direkt nach den ersten toten Monstern auffiel, war ein komplettes Inventar voller legendärer Gegenstände. So viele der braunen Items sind in einer derart kurzen Zeitspanne bisher noch nicht gedroppt. Aber zum Lootsystem später noch mehr.
Diablo 3 Patch: Altes in neuem Gewand
Nach dem Einloggen auf meinen Kreuzritter wurde direkt die Aufgabe „Große Rifts“ in den Fokus genommen. Diese lassen sich erst öffnen, sobald man von einem Boss der normalen Rifts einen Schlüsselstein stibitzen konnte. Hier gilt: Je höher die Qual-Stufe des aktuellen Rifts, desto höher ist auch die Dropchance der Schlüsselsteine. Nach vier Rifts hatte ich dann also meine ersten drei Steine und und begab mich zum Nephalem-Obelisken, um ein großes Rift zu öffnen.
Große Rifts sind ähnlich aufgebaut wie normale. Man klopft so lange Monsterbirnen weich, bis der Portalwächter erscheint und auch um eine Abreibung bittet. Unterschiede gibt es aber: In den „Greater Rifts“ droppen Items lediglich beim Portalwächter, normale Mobs und Elite-Gruppen lassen nichts fallen. Das kommt dem Spielfluss zugute. So wird dieser nicht unterbrochen, wenn man nach erfolgreicher Massenausrottung der Dämonenwesen die halbe Karte nach Gold und Items ablaufen muss. Zum Ausgleich lässt der erwähnte Portalwächter dann auch gleich doppelt soviel fallen wie bisher.
Der zweite Unterschied zu normalen Rifts ist die Zeit. Während wir sonst zeitlich unbegrenzt durch die Portale rennen, läuft in den Greater Rifts eine Uhr mit. Ist diese abgelaufen, wird der Run zwar nicht beendet, nach Besiegen des Portalwächters haben wir dann aber nicht mehr die Möglichkeit, unseren Schlüsselstein aufzuwerten. Bevor wir nämlich ein Greater Rift betreten können, müssen wir uns sozusagen erstmal beweisen. So müssen wir unendlich viele Gegnerwellen bekämpfen. Für jede Welle gibt es einen Timer. Ist dieser abgelaufen, wird uns eine Stufe zugewiesen und der Schlüsslsteine wird für diese Stufe markiert. Ihr schlussfolgert richtig. Für jeden neuen Run muss diese „Prüfung erneut durchlaufen werden. Bewältigen wir den folgenden Greater Rift Run dann innerhalb der Zeit, können wir entscheiden ob wir den Schlüsselstein um ein Level aufwerten oder unsere legendären Edelsteine verbessern möchten.
Steinchen wechsel dich
Legendäre Edelsteine? Ja, diese sind auch neu durch den Diablo 3 Patch und werden ausschließlich von den Portalwächtern in großen Rifts fallen gelassen. Diese mächtigen Items stellen das Pendant zu den beliebten Runen aus Diablo 2 dar und lassen sich in einen freien Sockelplatz unserer Schmuck-Items einarbeiten. Eine Verbesserung unserer Haupattribute bringt dies aber nicht mit sich. Durch das Sockeln der legendären Steine verleihen wir unserem Helden unterschiedliche Eigenschaften wie erhöhten Schaden von Primärfertigkeiten oder fügen seinen Attacken „On-Hit“-Effekte wie stapelbaren Blutungsschaden zu. Eine komplette Auflistung der verfügbaren Steine gibt es hier.
Ich hab den Größten
Der Wettkampf liegt in der Natur des Mensch. So dauerte es auch nicht lange, bis die Diablo 3-Community nach einer Möglichkeit schrie, sich zu vergleichen. Schließlich gab es schon im Vorgänger den Ladder-Modus. Im aktuellen Ableger heißt dieser nun Season-Modus und sortiert die Spieler in diverse Bestenlisten. Für Hardcore, Normal, Rifts- und Große Rifts, sowie für viele anderen Kategorien gibt es diese Vergleichsmöglichkeit nun. Um an der Season teil unehmen, müsst ihr aber einen neuen Charakter beginnen. Mit einem zuvor erstellten Helden ist die Teilnahme nicht möglich. So gesellt sich der Season-Mode eigenständig zum normalen Modus und Hardcore dazu.
Zugegeben, in der Theorie klang das ganze Konzept relativ interessant. In der Praxis jedoch macht sich schon im Vorfeld schon Ernüchterung breit. Um in der Liste angezeigt zu werden und damit die eigene Stärke mit anderen messen zu können, muss man schon beinahe pausenlos vorm Monitor hängen. Es werden nämlich nur die jeweils 1000 Besten in der Tabelle angezeigt. Für alle anderen gibt es aktuell keinerlei Information, auf welchem Platz sie sich befinden, ob man sich verbessert oder verschlechtert hat und wer vor oder hinter einem in der Tabelle steht. Und das allein macht den Season-Modus für den Otto-Normal-Nephalem obsolet.
Warum soll ich mir einen Helden komplett neu hochziehen, wenn sich im Hinblick auf den Standard-Modus nichts für mich ändert? Für die 13 neuen und exklusiven legendären Gegenstände lohnt sich der Aufwand schon mal nicht. Zumal diese auch nach dem Saison-Ende in den normalen Modus implementiert werden. Somit gibt es im Moment keinerlei Feedback im Spiel, wenn ich am Season-Modus teilnehme. Hier sollte Blizzard unbedingt noch einmal nachbessern. Und schaut man einmal in eine Bestenliste hinein, offenbart das auch gleich eine große Schwäche von Diablo 3: Das Balancing. Die ersten 1000 Plätze werden allesamt von einer einzigen Klasse bevölkert, dem Dämonenjäger. Für Blizzard gibt es in diesem Punkt in zukünftigen Diablo 3 Patches noch einiges zu tun.
Und sonst so?
Von den offensichtlichen Änderungen des Diablo 3 Patches war es das dann auch schon, so waren die Bestenlisten und die großen Nephalemportale die größten der angekündigten Änderungen. Es gibt aber auch noch allerhand kleinere Neuigkeiten zu entdecken. So gibt es mit dem Pfuhl und dem Reich der Schätze zwei neue Gebiete zu erkunden. Der Pfuhl ist ein neues Gebiet, in das man zufällig gelangt, wenn man ein Rift öffnet. In das Reich der Schätze hingegen kommt man nur mit viel Glück. Ein Portal dorthin kann von einem Schatzgoblin geöffnet werden und den Helden erwartet hier ein Goldfund von bis zu 100 Millionen. 18-19 Millionen Gold sollten laut Community „normal sein“ Bis ihr allerdings ein solches Portal zu Gesicht bekommt, müsst ihr schon viele Goblins töten oder einfach sehr, sehr viel Glück haben. Die Spawn-Rate von den Schatzgoblins wurde derweil übrigens verringert.
Des Weiteren gab es durch den Diablo 3 Patch noch einige Optimierungen für den Helden-Alltag. So kann man jetzt endlich alle Gegenstände derselben Qualitätsstufe im Inventar mit einem Klick zerstören und diese dadurch in Crafting-Materialien verwandeln. Ebenso wurde die Stärke von Zweihandwaffen radikal überarbeitet, um sie wieder für Spieler attraktiv zu machen. Da Blizzard-typisch auch alle Klassen tiefschneidende Änderungen erfahren haben und eine Auflistung hier den Rahmen sprengen würde, gibt es diese zusammengefasst unter diesem Link. Eine Auflistung aller neuen Features im Spiel seht ihr hier.
Fazit
Am süchtig machenden Spielprinzip von Diablo ändert sich natürlich nichts. Das Gekloppe wird immer noch genauso wuchtig in Szene gesetzt und die Loot-Spirale dreht sich fröhlich weiter. Keine Frage, Blizzard geht in die richtige Richtung und passt das Spiel durch den neuesten Diablo 3 Patch den Wünschen der Fans an. Aber so richtig festhalten kann es uns immer noch nicht. Zwar werden wir wieder für einige Tage vor den Bildschirm gezogen und erfreuen uns an den Neuerungen, aber genauso schnell verblasst die Euphorie wieder und man startet nach Feierabend ein anderes Spiel. Die großen Rifts und die neu entfachte Motivation mittels erhöhter Dropchance für Legendaries weiß zwar ein paar Tage zu gefallen, enttäuscht aber bei näherer Betrachtung durch Oberflächlichkeit und Einfallslosigkeit. Nichtsdestotrotz mag man das Spiel nicht von seiner Festplatte verbannen und mit Freunden bietet es immer noch die Möglichkeit für einen spaßigen und actionreichen Spieleabend.
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