VPN
(Virtual Private Network) ist normalerweise eine feine und hilfreiche Sache.
Durch diese Technik können Internetnutzer ihre IP-Adresse und damit ihre
Herkunft komplett verschleiern. Das hilft vor allem dabei, Geo-Blocking zu
umgehen, also auf Webseiten zu gehen, die normalerweise in dem Land des Nutzers
gesperrt sind. Außerdem bleibt der User komplett anonym und kann nicht
zurückverfolgt werden. Hinter VPN stehen eine ganze Reihe von
Dienstleistungsunternehmen, die sich diese Dienste entsprechend bezahlen
lassen.
Inzwischen
haben die Unternehmen eine Lücke entdeckt, die zuvor überhaupt nicht genutzt
wurde. Die Rede ist von Online Gamern. Die VPN-Dienste versprechen unter
anderem Leistungssteigerungen und bessere Verbindungsgeschwindigkeiten. Dem
Fachmann erschließt sich nicht auf den ersten Blick, wie das Ganze vom Vorteil
des Spielers sein soll. Daher haben wir mal nachgeprüft, ob es sich für einen
Online Spieler lohnt, einen solchen Dienst in Anspruch zu nehmen.
Kann VPN bei Online Casinos
hilfreich sein?
Vor
allem in Deutschland ist es manchmal so, dass einige deutsche Online Casinos von vornherein gesperrt und
damit nicht aufrufbar sind. Dabei kann VPN zwar helfen, denn somit wird die Geo-Sperre
umgangen. Aber kann sich der Kunde deshalb registrieren? Die Antwort ist
einfach: Natürlich nicht. Denn spätestens beim Registrierungsprozess muss er
seine echten Daten angeben. Sobald allerdings klar ist, dass der Spieler aus
Deutschland stammt, kann die Registrierung nicht fortgesetzt werden.
Kann VPN Verzögerung und Ping
verbessern?
Gerade
bei Online Spielen, bei denen es auf schnelle Reaktionen ankommt, sind Ping und
Verzögerung entscheidend. Aktuelle Spiele wie
- PUGB
- Dota 2
- Counter-Strike
- Fortnite
setzen
eine gewisse Geschwindigkeit voraus und das gilt nicht nur für die eigentliche
Verbindung, die der Spieler ins Internet hat. VPN-Anbieter werben damit, die
Werte Ping und Verzögerung signifikant zu verbessern. Doch das Gegenteil ist
häufig der Fall. Durch den VPN-Server kommt eine weitere
Komponente in der Verbindung hinzu und dies führt häufig zu geringeren Geschwindigkeiten
in der Anbindung zum eigentlichen Spielserver.
Kann ein Spieler durch VPN
gesperrte Spiele zocken?
Theoretisch
gibt es das Geo-Blocking auch bei Spielen und nicht nur bei Nachrichtenseiten
oder Streaming-Diensten. Allerdings gibt es keine derzeit aktuellen oder
populären Spiele, die von so einer Sperre betroffen sind. Zwar gelten in
einigen Ländern Beschränkungen, wodurch einige Unternehmen gezwungen sind,
Geschäfte in anderen Ländern nicht durchzuführen (ein Beispiel wäre das Land
Islamische Republik Iran oder auch Nordkorea), allerdings ist hiervon in
Europa, den meisten Teilen Asiens oder Nordamerikas kaum ein Spieler direkt
betroffen. Insofern gibt es also auch in diesem Bereich keinen Vorteil, den der
Spieler durch den Einsatz eines VPN-Dienstes erhält.
Früherer Zugang zu noch nicht
veröffentlichen Spielen
VPN-Anbieter,
die es auf Online Gamer abgesehen haben, locken mit dem Vorteil, dass in dem
Gebiet des Spielers noch nicht veröffentlichte Spiele schon vorher gezockt
werden können. Auch hier kommt das Geo-Blocking ins Spiel: Das VPN gaukelt dem
Gameserver vor, der anfordernde Computer sei aus einem Land, in dem das Spiel
bereits veröffentlicht wurde. So etwas kann bei Zeitzonenverzögerungen
vorkommen. Doch dies geht meistens nach hinten los, denn große Spielportale wie
Steam, GOG oder Rockstar bekommen es schon mit, wenn plötzlich vermehrt
Anfragen von VPN-Netzwerken kommen und sperren die betreffenden Spielerkonten.
So etwas ist durchaus schon vorgekommen und damit ebenfalls eher ein Nachteil
eines VPN-Netzwerkes.
Fazit: VPN ergibt für Online
Gaming wenig Sinn
Wir
können also feststellen, dass es eigentlich überhaupt keinen Sinn ergibt, als
Online Gamer einen VPN-Zugang zu nutzen. Stattdessen können sogar Nachteile
entstehen:
- VPN-Zugänge kosten Geld
- Verbindungen können langsamer
sein
- Begrenztes Datenvolumen
- Spieler riskieren Sperren
beim Umgehen der Geo-Sperre
Zu Empfehlen sind VPN-Dienste im Zusammenhang mit Spielen also eher nicht.
[P]
KOMMENTARE