Gamescom 2014: The Vanishing of Ethan Carter angespielt

16.08.2014 10:15

imageSchon im Vorfeld war klar, dass The Vanishing of Ethan Carter optisch gut aussehen wird. Aber dass es so gut wird, hätten wir nicht erwartet. Im Rahmen der Kölner Messe hatten wir die Gelegenheit, es 20 Minuten lang am Stand der überaus freundlichen Mitarbeiter von Nordic Games anzuspielen. Wow, sieht das toll aus! The Vanishing of Ethan Carter punktet mit einer überragenden Optik und innovativem Gameplay.

Fotorealismus vom Feinsten wird dem Spieler hier geboten. Der riesige Aufwand der Entwickler, die mit liebevoller Arbeit in die Natur gingen, um diese anhand von Fotos festzuhalten und dann möglichst realitätsnah im Spiel umzusetzen, hat sich sichtbar gelohnt. In der Demo liefen wir durch einen Wald, auf der Suche nach Spuren. Wo wir in anderen Spielen sprinten würden, um schnell ans Ziel zu gelangen, gingen wir hier langsam, nur um die Atmosphäre so lange wie möglich zu genießen. Einmal sind wir sogar umgedreht, um einen Pfad, den wir zuvor nicht gegangen sind, zu entdecken. The Vanishing of Ethan Carter ist ein einziges „Wow“-Erlebnis.

Aber von vorne: Ethan Carter ist verschwunden und wir versuchen, seinen Verlust zu rekreieren und so nachzuvollziehen. In der Demo liefen wir zuerst durch ein dicht bewachsenes Waldstück. Das wunderbar Erfrischende an dem Spiel ist, dass es uns keine Aufgabe und keinen Hinweis gibt. Ein reines Adventure. Wer meint, er müsse durch die Spielpassagen sprinten und ans Ziel kommen, wird blöd gucken: Es gibt kein Ziel. Das Ziel liegt auf dem Weg und ist relativ offen. Überall in der Welt liegen kleine Hinweise, die wir finden können.

Diese Hinweise können Fallen im Wald oder auch ein von einem Zug durchtrennter toter Körper sein. The Vanishing of Ethan Carter ist voller Gewalt, aber wir selbst wenden nie welche an, sondern schauen nur zu. Es geht darum, diese winzigen Hinweise zu finden. Haben wir einige beisammen, können wir die Vergangenheit rekonstruieren und bisweilen öffnet sich dann ein neues Zeitfenster. So sitzen wir plötzlich in einer Rakete im Weltall…

Es geht ums Entdecken, nicht weniger und nicht mehr. Ein UI gibt es nicht, sodass die Immersion noch riesiger ist. Die Grafik sieht aus wie echt, jeder Screenshot sähe aus wie ein Foto. Dazu baut das Spiel auch noch unglaublich atmosphärische Szenen auf, beispielsweise die dichte Vegetation im Wald gefolgt von mehreren atemraubenden Panoramen.

Es gibt so viele versteckte, kleine Hinweise, dass wir beim ersten Spielen gar nicht alle finden werden. Auch beim zweiten, dritten nicht… Das macht den Reiz aus, The Vanishing of Ethan Carter noch einmal zu spielen und etwas zu entdecken, was man zuvor übersehen hatte. Es ist nicht zwingend notwendig, alles zu finden. Aber man erfährt einiges mehr über die Story. Insgesamt steht ein großer, linearer Storystrang, von dem aber viele, teilweise große, Verästelungen ausgehen. So wird nicht jeder Spieler dasselbe erleben, weil der eine übersieht, was der andere findet.

The Vanishing of Ethan Carter ist unglaublich. Kaum zu glauben, dass hier die Macher von Spielen wie Bulletstorm gearbeitet haben. Mit diesem Adventure gelingt ihnen ein kompletter Umschwung zu einem ruhigen, wunderschönen Spiel. Mit etwa 5 Stunden Story ist es nicht besonders lang, lädt aber durchaus zum erneuten Anschauen an. Während der Zeit jedenfalls gibt es einges zu entdecken, die Atmosphäre stimmt einfach.

Redaktion escene.de

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