Oskar: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

26.09.2016 19:21

imageDas vergangene Wochenende hat trotz anfänglich starker Leistungen der Mäuse mal wieder bewiesen, dass eine Formdelle zu massiver Kritik führt. In diesem Fall stand der erst kürzlich zu Mousesports transferierte Tomáš „oskar“ Štastný im Fokus des digitalen Fegefeuers. Wie nach einem lauen Sommerregen sprießten die spöttischen Kommentare der Community in den üblichen Foren und Twitch-Chats hervor und es stellt sich die Frage: Mit Recht?

Online top – offline flop?

Dazu betrachten wir die Leistungen der Mäuse seit der Verpflichtung von Oskar. Insbesondere in der ESL Pro League konnte das Team bisher mit starken Leistungen auftrumpfen und findet sich nach 16 gespielten Matches auf einem starken vierten Platz ein.

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Der spöttische Oskar-Hater wird nun lautstark protestieren: „ONLINE!“. Ja, und? Ein großer Teil der Spiele findet online statt und es ist kein Geheimnis, dass es Spieler gibt, die in gewohnter Umgebung in besonderer Weise Leistung abrufen. Nicht nur in der Pro League, sondern auch bei verschiedenen Qualifikationsturnieren, konnte Mousesports seit der Verpflichtung zeigen, dass sie zumindest in diesem Terrain sattelfest sind. Aber nicht nur Mouse. Ebenfalls Oskar, der stets überdurchschnittliche Leistungen zeigte.

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Offline werden die Stars geboren

Die Verpflichtung von Oskar war ein Paukenschlag. Neben Star-Spieler Nikola ‚NiKo‘ Kovac soll Oskar für die nötige Feuerkraft sorgen und so auch Druck von NiKos Schultern nehmen. Online ist dieses Konzept bereits aufgegangen, jedoch liegt die Kunst darin, diese Leistungen auch dann zu bringen, wenn das Publikum jubelt, das Adrenalin durch die Adern fließt und jede Entscheidung den Ausschlag zwischen Sieg und Niederlage geben kann – LAN eben. Hier hatte Mousesports am Wochenende mit der GFINITY-Lan eine erste Bewährungsprobe. In GODSENT, EnVyUs und Epsilon waren dabei drei Gegner mit von der Partie, die aktuell nicht im obersten CS:GO-Regal einzuordnen sind.

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Die erste Partie gegen GODSENT ging deutlich an die Mäuse, dennoch gab es, dank deutscher Meckerkultur, etwas zu bemängeln: Oskar brachte eine solide Leistung, jedoch nicht ansatzweise die Star-Performance, die von ihm zu erwarten sei. Mit Sicherheit hat diese Kritik ihre Berechtigung, gleichwohl muss man die Kirche im Dorf lassen. Es war die erste Offline-Partie in diesem Zusammenhang und am Ende zählt das Ergebnis, denn CS:GO ist ein Teamsport.

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Wasser auf die Mühlen der Kritiker war die Leistung im Finale gegen Team EnVyUs. Oskar erwischte einen rabenschwarzen Tag und sah oft wie ein Fremdkörper im System der Mäuse aus. Besonders bezeichnend war eine Situation, in der er mehrfach die Sniper-Waffe zugeworfen bekam, jedoch immer postwendend an den nächsten Spieler warf und damit deutlich zeigte, dass er sich seiner Aufgabe, der Star-AWPer der Mannschaft zu sein, an diesem Tag nicht gewachsen fühlte. Die Zahlen bestätigen Oskars Totalausfall. Insbesondere der Kontrast zu seinem direkten Gegenspieler Kenny ‚kennyS‘ Schrub ist deutlich erkennbar.

Kritik ja, Untergangsstimmung nein!


Rating und Average-DMG sind in keiner Weise mit den Ansprüchen von Oskar vereinbar. Kritik ist berechtigt und muss konstruktiv, insbesondere intern, erlaubt sein. Nicht nur die Statistiken sind erschreckend, sondern in erster Linie die Spielweise. Oskar brachte sich oft in aussichtsreiche Positionen, jedoch versagten dann die Nerven und einfache Situationen wurden nicht ausgespielt. Der Kontrast zu seinem Gegenspieler Kenny ‚kennyS‘ Schrub war eklatant. Ist oskar dafür bekannt? Nein, im Gegenteil! Bisher eilte ihm der Ruf voraus, dass er inbesondere offline zu Höchstleistungen aufläuft. Dieser Ruf speist sich aus seiner Zeit bei den Hellraisers. Dort zeigte er sehr starke Leistungen auf LAN-Events. Der Blick in die Statistiken belegt dies, denn man muss lange suchen, um zwischen den vielen 1+ K/D/A-Ratings rote Zahlen zu finden. Einen Haken gibt es dennoch: Die Leistung waren in der Regel nicht gegen Top-Teams. Für die Zukunft sehe ich im Lineup der Mäuse eine Menge Potenzial. Es gilt nun die Ruhe zu bewahren und Oskars Stärken mit dem Team zu kombinieren. Lasst die Jungs arbeiten und zieht nach einigen Events Euer Fazit.

Redaktion escene.de

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